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Miss Guggenheim von Leah Hayden

Leah Hayden schrieb das neueste Buch aus der Bestseller-Serie "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe". Einige Bände habe ich bereits mit großer Begeisterung gelesen; wie z.B. über Edith Piaf, Signe Munch, Alma Mahler und Adele Bloch-Bauer, die Gustav Klimt zur berühmten "Frau in Gold" inspirierte. Alle Bücher, auch "Miss Guggenheim, haben mich dazu bewegt, über die Protagonistinnen zu recherchen. Zum einen wollte ich mehr über sie wissen, zum anderen wollte ich herausfinden, was Fiktion und was Fakten sind. 

 

"Miss Guggenheim" bleibt leider hinter meinen Erwartungen zurück und gehört aus den folgenden Gründen zu den schwächsten Bänden der Serie über starke Frauen: Leah Hayden reduziert die Protagonistin auf ihre Beziehung mit Max Ernst, dem sie durch die Heirat eine Aufenhaltserlaubnis in den USA verschafft. In dieser Beziehung mutiert Peggy Guggenheim zum Weibchen, deren ganzes Leben um Max Ernst kreist. Nur selten blitzen die anderen Seiten der Kunstmäzenin auf, die unabhängig und selbstvewusst lebte, verfolgten Künstlern zur Flucht aus Nazi-Deutschland verhalf, die Jackson Pollock groß machte, die in Paris lebte und die größten Künstler ihrer Zeit kannte, deren Vater beim Unglück der Titanic umkam, die zwei Kinder hatte, wobei ihre Tochter, selbst Künstlerin, ihr ganzes Leben lang unter Depressionen litt. Die meisten dieser Fakten habe ich v.a. durch eigene Recherche herausgefunden, leider aber nicht aus "Miss Guggenheim" von Leah Hayden. Das ist schade und m.E. hätte die Autorin viel mehr aus dem Leben einer solch großartigen Frau machen können.