· 

Der Koch von Martin Suter

Auch in "Der Koch" besticht Suter durch seinen klaren und feinsinnigen Schreibstil; zudem schafft er es, auf gut 300 Seiten div. interessante Themen miteinander zu verweben: Die Schweizer Asylpolitik und die Lage der Asylanten, insbesondere die der sri-lankischen sowie den Hintergrund ihrer Asylsuche. Denn in Sri Lanka herrscht ein furchtbarer Bürgerkrieg und die Lage der im Landgebliebenen ist lebensgefährlich. Dazu kommt der Druck, der auf den Asylanten herrscht, so viel Geld wie nur möglich nach Hause schicken. Des Weiteren beschreibt er die Machenschaften innerhalb der obersten Finanzkreise,  deren Verstrickungen und  Grauzonen, dazu kommt noch etwas Erotik und Beziehungskisten. Zwischen all dem lebt Maravan, ein 33jähriger tamilischer Asylbewerber, der als Spülkraft weit unter seinem Niveau in einem Zürcher Sternelokal schuftet. In seiner eigenen Küche dagegen zaubert er die genialsten Gerichte, experimentiert mit der Molekurlarküche, mixt gekonnt modernste Kochkunst mit traditionellem ayurvedischem Wissen, das ihm seine Großtante Nangay schon als Kind beibrachte. Es kommt, wie es kommen muss, Maravan verliert, wie seine Kollegin Andrea auch, den Job. Sie machen gemeinsame Sache, aus der Not eine Tugend und starten mit einem eigenen Cateringunternehmen "Love Food". Der Name ist Programm und sie kommen in den Zürcher Geschäftswelt sehr gut an.  Maravan ist bald als der Sexkoch bekannt.

 

Suters Schreibe funktioniert so akkurat wie ein Schweizer Uhrwerk und hat mich jede Sekunde bestens unterhalten.